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Silver Living: Wohnen im demografischen Wandel

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Der demografische Wandel hat vielfältige Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. Bei einer immer älter werdenden Bevölkerung verändern sich auch die Ansprüche an die Wohnkultur. Doch was bedeutet das für die Gestaltung von Möbeln und Innenräumen? Welche Funktionen, Materialien und Oberflächen sind hierfür gefragt? Und was macht attraktives Interior Design für die Silver Society von Morgen aus?

Quelle: Foto von Jeff Sheldon auf unsplash

Bei einer immer älter werdenden Bevölkerung verändern sich auch die Ansprüche an die Wohnkultur. (Quelle: Foto von Jeff Sheldon auf unsplash)

Wunsch nach hoher Lebensqualität

Spätestens wenn die geburtenreichen Jahrgänge der Baby-Boomer demnächst in Rente gehen, wird der demografische Wandel deutlich spürbar. Die Generation der 1950er und 1960er ist nicht nur in Deutschland eine der größten Altersgruppen.

Mit der immer älter werdenden Gesellschaft ergeben sich Konsequenzen für das Wohnen und Einrichten. Der Wunsch nach hoher Lebensqualität im Alter sowie gewandelte Anforderungen an Komfort und Gesundheit verändern die Ansprüche an Funktionalität und Gestaltung. Schließlich ist die ältere Generation eine kaufkräftige Zielgruppe mit einem starken Bewusstsein für Qualität, Design und Technologie.

Erleichterung durch Technik

Im Vergleich zu früheren Generationen sind die Best Ager heute betont technikaffin. Die smarte Ausstattung von Innenräumen für ältere Menschen wird daher immer wichtiger – und das nicht nur wegen der eingeschränkten Beweglichkeit.

Digitale Lösungen unterstützen bereits jetzt die Funktionalität und Ergonomie in der Küche und anderen Wohnräumen: Tische, Arbeitsplatten oder ganze Kochinseln lassen sich per App problemlos in der Höhe verstellen. Auch das Öffnen und Schließen von Klappen oder Türen wird mit elektrischen Antrieben erleichtert. Für ergraute Digitalnomaden gibt es außerdem Oberflächen mit Ladefunktion oder sprachgesteuerte Systeme für die Möbelhandhabung.

Die weitere Entwicklung in diesem Bereich wird mit Künstlicher Intelligenz spannend.

Integrierte Ladelösung

Die integrierte Ladelösung „Zens PuK Combi für Möbel kombiniert kabelloses Laden mit einer Standard-Steckdose oder einem doppelten USB-C-Anschluss. (Quelle: Zens)

Mehr Komfort auf weniger Fläche

Im Jahr 2040 wird in Deutschland voraussichtlich jeder Vierte in einem Single-Haushalt wohnen. Ein Großteil der alleine lebenden Menschen wird dann über 60 Jahre alt sein und vermutlich mit kleinerer Fläche zurechtkommen.

Für die Einrichtung bedeutet dass, mehr Komfort bei weniger Raum. Komprimierte Wohnkonzepte benötigen intelligente Lösungen wie ergonomisch geformte Auszugsysteme. Dreh- oder ausziehbare Elemente für kompakte Schränke vergrößern den Stauraum und erleichtern die Erreichbarkeit.

Wo die Wohnbereiche ineinander übergehen, helfen multifunktionale oder modulare Möbel bei der raumsparenden Organisation des Wohnens.

Möbel mit Hygiene-Effekt

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie vulnerabel die ältere Bevölkerung ist. Themen wie Gesundheit und Hygiene werden für die Einrichtung daher in Zukunft noch wichtiger. Einen Beitrag hierzu können Materialien und Oberflächen leisten, die gegen Viren und Bakterien schützen.

Dekorbeschichtete Platten ermöglichen heute Möbel mit Hygiene-Effekt. Dank der Zugabe von Additiven sind die Oberflächen antibakteriell oder antimikrobiell und verhindern so die Vermehrung von Keimen und Bakterien. Für mehr Hygiene sorgen auch synthetische, schmutzresistente Bezugsstoffe für Polstermöbel oder grifflose Möbelfronten, die sich schnell und gründlich reinigen lassen.

Lackplatten mit Holzstruktur

Neue Lackplatten „PerfectSense Span“ im Matt-Look mit zurückhaltender Holzstruktur und samtig-warmer Haptik sowie Anti-Fingerprint Eigenschaften. (Quelle: EGGER)

Rückzug und Entspannung

Auch das Thema Entschleunigung spielt für die ältere Generation eine immer größere Rolle.

Die eigenen vier Wände werden im Alter verstärkt zu einem Ruhepol und Rückzugsort. Wo man sich für längere Zeit aufhält, möchte man sich auch wohlfühlen können. Frühere Funktionsräume wie das Bad oder die Küche verwandeln sich daher in wohnliche Entspannungsbereiche.

Bei der Gestaltung helfen antibakterielle und leicht zu reinigende Dekorplatten in farbenfrohen Designs oder in Holztönen. Ihre natürliche oder textile Haptik unterstreicht das entspannte Ambiente. Das Wohlbefinden fördert auch eine angenehme Beleuchtung. Smarte Einbauleuchten steuern digital die passende Stimmung bei.

Flexibles Wandsystem

Beim flexiblen „Boiserie Moving Wall-System" wird es durch die Verwendung der Elemente einfach die beste Lösung für jeden Bedarf zu finden – unabhängig vom Abstand zwischen Sockel und Hängeschrank. (Quelle: Lemi S.R.L.)

Wohnraum zum Anpassen

Nach Berechnungen der UN wird sich bis 2050 der Anteil der 60-jährigen und Älteren weltweit auf 21,5 Prozent erhöhen. In Europa und Nordamerika könnte dann sogar jeder Vierte über 65 Jahre alt sein.

Bei innovativen Wohnkonzepten werden daher das Älterwerden und die damit einhergehenden Veränderungen schon mitgedacht. Statt statischer Wohnräume entwickeln Planer und Hersteller Einrichtungen, die den Grundriss clever und barrierefrei nutzen. Mit elektrisch verschiebbaren Wänden und ausziehbaren Möbeln passen sie sich im Handumdrehen verschiedenen Wohnsituationen und Lebensphasen an. Digitale Steuerung erhöht den Bedienkomfort.

Solche neuen Wohnkonzepte für Best Ager verbinden praktische Belange mit wohnlichen Ansprüchen. Dabei schließen sich Funktionalität und Design einander nicht mehr aus. So lässt sich gerade im Alter die Lebensqualität mit neuen Einrichtungslösungen erheblich verbessern.

Wie der demografische Wandel die Wohnkultur verändert, beleuchtet die Designerin Irmy Wilms-Haverkamp auf der kommenden interzum. Mehr Informationen zu ihrem Vortrag „Silver Upgrade“ und weitere Expertenbeiträge finden Sie im Programm der Trend Stage .